Neuer Test zur Unterscheidung „echter“ Erdnuss-Allergien und unbedenklicher Kreuzreaktionen

Erdnuss-Allergien zählen zu den häufigsten Lebensmittelallergien, die bereits im Kindesalter auftreten. Bei Kontakt mit dem Allergen kommt es oft zu schweren systemischen Reaktionen des Körpers bis hin zum Kreislaufkollaps (Anaphylaxie). Die Diagnose einer Erdnuss-Allergie bedeutet für den Patienten meist gravierende Einschränkungen in der Lebensqualität, speziell in der Ernährung, denn jeglicher Kontakt mit der Nuss sollte vermieden werden.

Doch nicht jeder Allergiker reagiert in gleicher Weise auf die Erdnuss. Die molekulare Allergiediagnostik erlaubt mittlerweile eine feine Differenzierung zwischen Sensibilisierungen auf verschiedene Allergenkomponenten, mit deren Hilfe ein Arzt eine individuelle Einschätzung des Risikos für anaphylaktische Reaktionen vornehmen kann.

Der erste multiparametrische Immunblot speziell zur Diagnostik der Erdnuss-Allergie, der EUROLINE DPA-Dx Erdnuss 1, ermöglicht den Nachweis zirkulierender IgE-Antikörper gegen sieben verschiedene, definierte Partialallergene (DPA) der Erdnuss: Ara h1, h2, h3, h5, h6, h7, h9.

EUROLINE DPA Dx Peanut 1_DE

 

Abgesehen von Ara h5 handelt es sich bei allen Komponenten um hitzestabile Proteine. Bei Sensibilisierungen gegen eine oder mehrere dieser spezifischen Proteine kann der Kontakt mit Erdnüssen in jeder Zubereitungsform (wie Kochen und Backen, geröstet) schwere systemische, mitunter lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Das Risiko dafür steigt mit der Zahl der Allergenkomponenten, gegen die ein Patient sensibilisiert ist. Ara h5 ist hingegen ein hitzelabiles Protein und gilt als Niedrigrisiko-Komponente.

Zusätzlich umfasst der Linienblot die Birkenpollen-Komponente Bet v1, die strukturell verwandt ist mit der Erdnuss-Komponente Ara h8. Bei einer Erdnuss-Allergie, die ausschließlich auf IgE-Antikörperreaktionen gegen Bet v1/Ara h8 basiert, kann der Arzt von einer Birkenpollen-assoziierten Kreuzallergie ausgehen, die meistens mit nur milden Symptomen einhergeht. Das Risiko für Anaphylaxie ist hierbei ebenfalls gering.

Neben ihrem Wert bei der individuellen Risikoeinschätzung kann die Komponenten-aufgelöste Diagnostik der Allergie auch eine wichtige Hilfe bei der ärztlichen Entscheidung für oder gegen eine spezifische Immuntherapie darstellen. Für die Behandlung ist es entscheidend, den richtigen Auslöser für die Symptome zu identifizieren. Die Therapie macht dann vor allem bei denjenigen Patienten Sinn, die gegen eine spezifische Hauptallergenkomponente sensibilisiert sind. Diese kommen in großen Mengen in den verwendeten Therapeutika vor, was die Erfolgsaussichten der Behandlung steigert.

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